Meine Tipps für entspannte Familienreisen

Familienreisen

Nach unserem großen Abenteuer auf Island habe ich euch hier schon ein bisschen über meine Reise Must-Haves erzählt oder auch über meine Tipps, um Island mit Kleinkind wirklich zu genießen. Trotzdem ist Island als Destination natürlich sehr speziell, das Wetter und auch die raue Natur setzen einfach bestimmte Vorbereitungen voraus, was beispielsweise die richtige Kleidung angeht, aber auch die Route, Unterkünfte und Mobilität müssen im besten Fall gut geplant sein. Meine Tipps kann man deswegen vielleicht auch nicht auf alle „normalen“ Reisen mit Kind runterbrechen, schließlich ist es nicht unbedingt die Regel, 4000km weit zu fliegen, um sich dann gemeinsam bei peitschendem Wind in den Regen zu stellen. Deswegen habe ich den großen Familienurlaub genutzt, um meine Tipps zu überdenken, zu ergänzen und mit euch zu teilen.

Mein Stichwort: Stressfrei mit Kind verreisen, egal ob 48h oder 2 Wochen

Ich finde ja, je besser der Rahmen einer Reise geplant ist, umso freier kann man sich innerhalb dessen bewegen und dann auch mit Kind absolut stressfrei verreisen. Aber ich bin auch der Meinung, wir Eltern setzen uns eh schon viel zu sehr unter Druck, wir dürfen deswegen jede Gelegenheit nutzen, um uns Dinge auch mal leicht zu machen. Sagen wir es einfach so: Ich bin relativ konfliktscheu im Urlaub. Fast alles, was der guten Laune förderlich ist, wird erlaubt. Man muss ja nicht jede Situation zum Anlass für gute Erziehung nehmen und manchmal ist wertvolle Pädagogik vielleicht ja auch, dass man fünf mal gerade sein lässt…oder?

Vorab: Man muss keine 1000 To-Do-Listen schreiben, keine Fachliteratur und Blogs studieren, keine Pinterest-Boards erstellen, man muss keine überteuerten Produkte einkaufen oder sich von Packlisten verrückt machen lassen, um einen schönen entspannten Urlaub zu erleben. Wir haben unseren ersten Wochenend-Trip mit Henry gemacht, als er knapp 4 Wochen alt war und unseren halben Hausstand ins Auto gepackt. Das passiert uns nicht mehr, mittlerweile sind wir sehr viel effizienter, wissen, was wir wirklich brauchen und können 48h unterwegs deutlich besser einschätzen als noch vor 18 Monaten.

 

  1. Trust the Magic of Peppa Pig

    Es hat sich bisher noch nicht ergeben, dass Henry mit uns ferngesehen hätte. Vielleicht lief mal im Hintergrund eine Folge Friends, vielleicht ist er mal mitten in einem Film wachgeworden und in unser Bett gekrabbelt, aber der Bildschirm an sich ist kein Gegenstand von Interesse für ihn. Bis wir eines Tages mit einem stinkwütenden und gelangweilten Sohn im Stau standen, noch 200km vor uns und alle Beruhigungs-und Bespaßungsversuche ergebnislos blieben. Das Kind war gelangweilt – ich meine, wen langweilt eine Autofahrt denn bitte nicht, vor allem, wenn es nicht einmal vorangeht – und ein Auto an sich ist für einen Einjährigen schlicht kein besonders unterhaltsamer Ort. Ich griff also zu meiner allerletzten Option, durchaus ein wenig verzweifelt, aber in der Hoffnung, sie möge kurz Frieden einkehren lassen: Ich gab bei Youtube „Peppa Pig“ ein. Und ich kann nur sagen, dass es eine Wohltat für uns alle war! Henry war ganz entzückt über die kleinen Schweinchen, beruhigte sich, wollte sogar wieder kuscheln und Küsschen verteilen und wir haben die 15 Minuten Ruhe dankbar und schweigend genossen. Ich werde im Auto keine Kämpfe mehr austragen, ich kann immerhin verstehen, dass er wenig Freude hat und wenn er nicht schlafen kann, nicht spielen will, keinen Hunger hat und die Stimmung zu kippen droht, greif ich eben zu Plan B und freu mich über eine entspannte Autofahrt! (Für größere Kinder können es auch mal interaktive Lernspiele auf dem Ipad sein, noch besser sind natürlich Hörgeschichten und Kinderfilme, besonders für sehr lange Autofahrten und Flüge, hab ich mir sagen lassen.)

  2. Perspektivwechsel

    Ich liebe es, Fotos zu schießen! Gerade Schnappschüsse von Henry, am liebsten in Bewegung oder zusammen mit Alex sind mein liebstes Motiv, ich kriege nicht genug davon, besondere Momente einzusammeln. Alex geht es ähnlich, einer von uns rennt immer mit einer Kamera rum, aber das hat auch zur Folge, das es kaum Bilder von uns zu dritt gibt – einer fehlt immer. Im Urlaub habe ich deswegen beschlossen, die Kamera zum Familieneigentum zu erklären: Jeder durfte Fotos damit machen, damit wir mal ein bisschen frischen Wind in unsere Aufnahmen bekommen. Das Ergebnis sind so viele wunderschöne Fotos und festgehaltene Erinnerungen von uns allen. Ich glaube, das ist mein Herzenstipp für euch, falls ihr auch einmal mit mehreren Leuten in den Urlaub fahrt: Gebt eure Kamera auch in andere Hände und erlaubt einen kleinen Perspektivwechsel!

  3. On the Go!

    Auf Reisen mit Henry mobil zu sein, ist uns extrem wichtig. Alex und ich haben beide Hummeln im Hintern, wir gehen viel spazieren und erkunden neue Orte am liebsten zu Fuß. Henry ist ganz einfach noch zu klein, um lange Wege selbst zu gehen, er versucht es natürlich und das soll er auch unbedingt, aber müde wird er trotzdem irgendwann. Deswegen hat er meistens gar nichts dagegen, sich auch mal im Buggy auszuruhen und neue Kraft zu sammeln. Die Frage nach einem passenden „Reisebuggy“ stellt sich übrigens spätestens dann, wenn man mit einem Kleinkind in den Urlaub fährt. Die eigenen Wünsche und Anforderungen daran unterscheiden sich nämlich doch ganz schnell von einem Alltagskinderwagen, der oft einfach zu groß für kleine Reiseabenteuer ist, gerade wenn man fliegt oder mit dem Auto fährt und im besten Fall noch mehr in den Kofferraum passen sollte, als ein Kinderwagen.

    Der City Tour TM Kinderwagen von Baby Jogger erfüllt eigentlich alle Kriterien, die einem dazu einfallen könnten: Er lässt sich in Sekundenschnelle mit einer Hand und mit einem Griff zusammen-und auseinanderklappen, so klein, dass er sich in einer Tragetasche (im Rucksackstil) transportieren lässt. Die Lehne lässt sich in verschiedene Sitz-und Liegepositionen verstellen, der Gurt kann der Größe des Kindes angepasst werden und das große, ausklappbare Verdeck mit UV-Schutz 50+ schützt es vor hoher Sonneneinstrahlung. Durch ein kleines Sichtfenster im Verdeck kann man jederzeit checken, wie die Lage etwas weiter unten ist. Die leichten 5-Zoll-Vorderräder lassen sich für wendiges Fahren (z.B. in der Stadt) schwenken oder für unebene Wege feststellen. Mit einem Gesamtgewicht von knapp 6 kg und den gängigen Maßen eines Handgepäckkoffers kann man außerdem ruckzuck und ohne Sperrgepäck aufzugeben in den Flieger steigen und ihn am Ankunftsort auch schleunigst wieder verlassen, da sind wir nämlich wieder beim Thema Geduld, die dann in der Regel auch schon wieder aufgebraucht ist. Der Kinderwagen liegt jetzt als Dauergast in unserem Kofferraum, weil er so klein ist, dass er überhaupt nicht auffällt und keinen Platz frisst- falls wir unterwegs sind, falls Henry nicht mehr laufen will, falls es schnell gehen muss oder falls wir doch noch spontan ein Eis essen gehen wollen. Alles schon vorgekommen.

    Meine persönlichen Highlights: Ich war schon überzeugt, als ich gesehen habe, wie klein der Buggy tatsächlich ist. Ich bin ja nun auch nicht besonders groß, aber das geringe Gewicht und die einfache Handhabe sind für mich eine große Erleichterung, wenn es eben einfach mal schnell gehen muss, ohne auf Komfort zu verzichten.

    Verbesserungswürdig: Schöner wäre eine höhenverstellbare Lenkstange, gerade für Alex, der mit seinen 1,86m ein bisschen „Entgegenkommen“ schätzen würde.





  4. Routinen geben Sicherheit

    Im Urlaub will ich nicht unbedingt penibel genau an unseren Routinen von Zuhause festhalten, aber ich merke jedes Mal, wenn wir unterwegs sind, dass sie Henry Orientierung und Sicherheit geben. Ich glaube sogar, dass es auch ruhig „Urlaubsroutinen“ sein können, die Ordnung und Struktur in den Alltag reinbringen, z.B. morgens immer zusammen Brötchen zu holen und Abends nach dem Abendessen auf der Veranda zusammen zu lesen, aber gerade die Dinge, die Henry dabei helfen, runterzukommen, den Tag abzuschließen und loszulassen, sich zu entspannen und einzuschlafen, behalten wir bei: Nach dem Abendessen baden und Zähne putzen, 2-3 Bücher zu lesen, über den Tag zu sprechen (ich spreche, er murmelt was in Babysprache zurück), kuscheln, Milch, kuscheln, schlafen. Henry schläft schon mal grundsätzlich schlechter, wenn wir nicht zuhause sind, das kalkulieren wir immer als kleinen Stressfaktor mit ein, insofern liegt es ja auch in unserem Interesse, dass er sich im Urlaub besonders wohl fühlt und runterkommen kann. Wir nehmen meistens ein paar Spielsachen von zuhause mit, die er mag und kennt (die Toniesbox kam natürlich super bei allen Kindern an), wir haben Decken und Schnuffeltücher dabei, die nach „Zuhause“ riechen und seine Lieblingsbücher.

  5. Grenzen anerkennen, Erfahrung erlauben

    Trotzdem ist ein Urlaub natürlich vor allem dafür da, sich zu entspannen und Neues zu erleben – das muss man nur auch seinen Kindern zugestehen. Auch wenn ich die Grenzen von Henry ziemlich gut ausloten kann, ich genau weiß, ab wann er nicht mehr mitmacht, weil seine Kapazitäten erschöpft sind, muss ich ihm erlauben, eigene, neue Erfahrungen zu machen. Das ist nicht nur im Alltag so, sondern hört auch im Urlaub nicht auf. Ich muss ehrlich sagen, dass es schon ein bisschen frustrierend sein kann, wenn man beispielsweise einen Ausflug plant und das Kind aus einer massiven Langeweile heraus alles torpediert, egal ob Mittagessen oder Spaziergang durch die Altstadt. Es ist manchmal schwer, die Grenzen des eigenen Kindes anzuerkennen, dabei geben sie es uns eigentlich auf einfachstem Weg zu verstehen, was innerhalb dieser Grenzen möglich ist. Beispielsweise stand unser Landhaus in Frankreich an einem Hang, der Garten war quasi in Schieflage. Am ersten Tag ist Henry herunter gekullert und hat sich doll den Kopf gestoßen, weil er natürlich keine Ahnung hatte, wie er sein Gewicht in die Beine verlagern muss, um ohne zu Fallen voranzukommen. Das war blöd, aber am nächsten Tag sah es schon viel besser aus und am dritten Tag lief er den Berg sicher hoch und runter. Was für ein Erfolgserlebnis für ihn! Gerade in neuen und fremden Umgebungen neigen wir dazu, unseren Kindern in einer Tour „Nein!“ und „Vorsicht!“ hinterherzurufen, dabei kennen wir ihre Grenzen eigentlich und müssen einfach zulassen, dass sie innerhalb dieses Rahmens frische Erfahrungen einsammeln dürfen und daran wachsen können. So kleine Momente gab es im Urlaub 100x, vor allem mit den anderen Kindern, bei denen er sich natürlich eine Menge abgeschaut hat. Grenzen anerkennen und Erfahrungen erlauben, das war meine größte und schönste Lektion im Urlaub!

 

 

Dieser Beitrag ist in freundlicher Zusammenarbeit mit „Baby Jogger“ entstanden und beinhaltet eine bezahlte Produktplatzierung. 

 

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