Ein ganzes Jahr mit Henry

Unser Familienalltag, viele Krümel und noch mehr Liebe

Henrys Geburtstag fing, zumindest für mich – natürlich – mit Tränen an. Ich bin aufgewacht, weil Henry sich seufzend in meine Arme kuschelte und dabei leise etwas vor sich hin nuschelte. Alles, was ich in diesem Moment denken konnte, war: „Du frecher kleiner Mops! Ein Jahr, Himmel, du bist seit einem Jahr mein Sohn und ich bin so stolz auf uns, wie gut wir das zusammen hinbekommen haben!“ Ein paar Tränen, das Herz zog sich kurz zusammen, weil die Zeit so schnell verging, weil das letzte Jahr das intensivste und das allerschönste meines Lebens war.

Vielleicht kennt ihr das, manchmal gibt es diese klitzekleinen Augenblicke, in denen Gefühle noch ganz roh sind und einen so unverhofft überfallen, dass man sein Herz gar nicht auf diese Wucht vorbereiten kann. Es hat mich so getroffen, dieser Gedanke, dass ich für immer, mein ganzes Leben lang, ganz egal was passiert, Henrys Mama bin und bleibe. Meine Liebe für diese kleine Person übersteigt einfach alles und ihn aufwachsen zu sehen ist wirklich das Schönste, was ich je erlebt habe. Auch wenn ich ständig müde bin, alle paar Wochen das Handtuch schmeißen will, weil es so, so schwer ist, alles gut unter einen Hut zu bekommen, weil Henry mindestens genauso ungeduldig und bockig sein kann wie ich und weil er brüllt wie ein Bär, weil ich manchmal das Gefühl habe, der Familienfrieden hängt von mir ab, ist es wohl trotzdem das, worauf ich mein ganzes Leben gewartet habe und was mir jeden Tag Erfüllung gibt. 

#HERRMOPSKE

Henry ist optisch einfach kein Baby mehr, finde ich, sondern eben ein „Herr Mopske“. Er sieht aus, wie ein zuckersüßer kleiner Junge. Er hat seit Beginn des Jahres kaum zugenommen, ist aber richtig lang geworden und seine Statur hat sich dadurch total verändert. Er krabbelt wie eine flinke kleine Raupe, zieht sich überall hoch (Leben am Limit!), geht erste Schritte an der Hand und hat innerhalb von 6 Wochen 4 Zähne bekommen, die ihn ziemlich doll geärgert haben. Ich hatte das Zahn-Thema eigentlich schon ad acta gelegt, zahnlose Kinder sehen eh viel süßer aus, aber das hat sich dann ja doch noch schnell erledigt. Was wir jetzt wissen: Henrys Zähne, jeder einzelne, machen ihm extrem zu schaffen und wir versuchen alles, alles, alles, damit es ihm nicht ganz so schlecht dabei geht und wir nachts wenigstens ein bisschen Schlaf bekommen. Tagsüber hilft viel Ablenkung, deswegen bete ich jeden Morgen kurz für gutes Wetter. 

Ansonsten ist Henry ziemlich fit im Kommunizieren, er erzählt mir den halben Tag Geschichten, imitiert Tonlagen und Silbenlängen und manchmal, ganz selten, meistens wenn er isst, sagt er ganz leise: Mama. Wirklich, ich bilde mir das nicht ein, aber er dosiert es leider sehr genau! Alex ist Dada und die zwei sind die allerbesten Freunde! Es gibt nichts Süßeres auf der Welt, als die beiden auf Henrys Spielteppich sitzen zu sehen und zu beobachten, wie sie Türmchen bauen oder mit Autos über den Boden brummen. Wenn Alex morgens zur Arbeit fährt weint Henry ganz bitterlich, deswegen müssen wir langsam mal die Lektion angehen, dass wir zwar manchmal weggehen, aber immer wiederkommen. 

PLAYDATES, SNACKS & FUN

Ich weiß auch nicht, ob das jetzt nach blöder Beschäftigungstherapie klingt, aber Henry liebt es wirklich, Taschen, Tüten, Dosen, Schubladen aus-und wieder einzuräumen und ich hab daraus geschlussfolgert, dass er wohl eine ordentliche Person wird – like his daddy. Damit kann er sich den halben Tag beschäftigen und er ist erst fertig, wenn alles wieder weggeräumt ist. Sein Lieblingsspiel ist, wenn ich daneben sitze, er mir jedes einzelne Teil in die Hände drückt, ich mich bedanke und er uns beiden applaudiert. Dann geht alles wieder rückwärts, ich gebe ihm die Teile zurück, er räumt sie ein und applaudiert sich wieder. Wir klatschen hier sehr viel, manchmal auch einfach nur so.

Mein wichtigstes To-Do bevor wir rausgehen: Snacks vorbereiten! Henry ist eine Naschkatze und braucht immer wieder ein bisschen Stärkung, vor allem wenn wir draußen spielen. Obst und Gemüse ist irgendwie schwierig, bis auf Weintrauben wird hier leider alles in den Sand gepfeffert. Manchmal klappt Kiwi, manchmal auch Banane, aber definitiv immer dabei hab ich Rosinen, einen Bananen-Apfel-Riegel, eine Fruchttüte (obwohl die auch schon wieder langweilig sind) und eine Laugenstange ohne Salz vom Bäcker. Auch die vielen Trinklernbecher konnte ich mittlerweile wieder entsorgen, Henry trinkt entweder direkt aus der Flasche oder aus dem Glas. Er ist da wie ich, egal wie pappsatt ich bin, Snacks gehen immer, Nachtisch erst recht. Ganz oben mit dabei ist Joghurt mit Apfelmus und etwas Zimt! Yuuuumm.

Henry ist nach wie vor ruhig und entspannt, fremdelt so gut wie nie, aber tastet sich immer erstmal vorsichtig an neue Situationen und Menschen heran. Er hat selten Angst, auch nicht vor Tieren, aber braucht schon ein bis zwei Momente, um warm mit neuen Umgebungen und Personen zu werden. Eigentlich ist er immer fröhlich, lässt fast alles über sich ergehen und wird nur mopsig, wenn er Hunger hat oder müde wird. Oder wenn neue Zähne kommen, was derzeit ja öfter passiert. Er liebt Kinder, deswegen gehören Playdates mittlerweile fest zu unserem Wochenrhythmus dazu. Nicht nur, weil sie mir wirklich gut tun (Balsam für die Seele, ehrlich!) und ich so tolle Mama-Freundinnen habe, sondern weil die Mäuse das schon erstaunlich super mitmachen! Da wird miteinander geschimpft, übereinander gekrabbelt, das Essen geteilt oder geklaut, auf jeden Fall die Wohnung zerlegt (deswegen treffen wir uns auch am liebsten draußen auf dem Spielplatz) und ganz viel gelernt. Es ist verrückt und wirklich zum kaputtlachen, was für Situationen wir schon beobachtet haben, nur weil die Kleinen dachten, sie wären alleine. Ich bin jedenfalls mehr als bestärkt in unserer Entscheidung für die Tageskrippe und weiß genau, dass er dort super aufgehoben ist und viele neue Freunde finden wird! Das wird prima und eine nötige, aber wichtige Erleichterung für unseren Familienalltag, der gerade zwischen Arbeit und Babybedürfnissen doch manchmal ein bisschen vor sich hin stolpert.

BEING HENRYS MOM.

Ich liebe Babys. Die sind winzig und süß und gucken nur in die Luft und freuen sich. Und schlafen so viel! Aber ich glaube, ich bin kein richtiger Minibaby-Mensch. Also, ich fand es wunderschön, den kleinen Herr Mopske zu halten und zu tragen und sein kleines Gesichtchen den ganzen Tag zu beobachten, aber je größer er wird, umso mehr gehe ich in meiner Mutterrolle auf. Ich genieße es richtig, Quatsch mit ihm zu machen und ihn zum Lachen zu bringen, ihm beim Lernen zu helfen und zu beobachten, wie er seine Gedanken sortiert und Zeit mit ihm zu verbringen. Henry ist sowieso, weil er ja auch mein Kind ist, aber mal ganz unter uns, ein absolutes Traumkind! Ich hab es ja schon oft gesagt, er macht es uns unheimlich einfach, Eltern zu sein. Keine Ahnung, ob wir uns immer so geschickt anstellen, ob wir alles richtig machen oder manchmal eher bequem als sinnig handeln, ob wir hier und da mal strenger sein sollten oder ob das egal ist, aber wir sind ein gutes, ein richtig gutes Team. Der kleine Mops ist schon ziemlich dickköpfig, kann wegen der kleinsten Kleinigkeiten total eskalieren, will den ganzen Tag kuscheln und spielen, obwohl ich gern mal was schaffen würde und ist bei allem trotzdem so lieb und niedlich, dass ich einfach immer vor Liebe zerfließen könnte. Manchmal erwische ich Alex, wie er Henry beobachtet, mich dann mit dem schönsten Blick anschaut und leise sagt: „Wir haben das tollste Kind der Welt!“ 

Henry macht sich großartig, er hat bei allem sein eigenes Tempo und ich geh einfach mit, halte Händchen, unterstütze und bin da. Mama zu sein, das ist unbeschreiblich und auch ein Jahr später denke ich immer noch daran, wie anders ich es mir vorgestellt hatte und wie viel schöner das Leben als Familie wirklich ist. Ohne Frage, auch sehr viel anstrengender und anspruchsvoller, aber ich weiß ja, wofür: Für Henry, für meine kleine wundervolle Familie.

8 thoughts on “Ein ganzes Jahr mit Henry

  1. Rebecca

    Ein wunderschöner Beitrag!
    Henry kann sich glücklich schätzen, so tolle Eltern zu haben!

    Alles Liebe für Jahr Nummer zwei,
    Rebecca

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  2. Maria

    So ein wunderschöner, wahrer Post!

    Er ist eben (m)ein kleiner Engel. Und du definitiv die coolste Mommy!
    love.

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  3. Helen

    Ein wundervoller Post :-)
    Ein kleiner Verbesserungsvorschlag: ich finde die Schrift recht klein… aber vllt brauch ich auch eine Brille :-)

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  4. Trine

    Liebe Regina,
    einfach nur schön!
    Ich freu mich auch auf alles was mit unserer kleinen Maus noch kommt, kann es manchmal kaum abwarten und versuche dann doch wieder den Moment zu genießen, da die Zeit eh viel zu schnell verfliegt.
    Liebe Grüße

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  5. Lena

    Ganz toller Post! Ich lese so gern über eure gemeinsame Entwicklung. Henry ist wirklich zuckersüß. Alles liebe :)

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  6. Katharina

    Ein toller Post! Alles Liebe für Jahr 2 ❤️

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  7. Alexandra

    Da geht einem beim Lesen so richtig das Herz auf und ich freu mich so sehr für dich, für euch und für Henry, dass ihr so glücklich seid miteinander und übereinander! So schön, dass wir als deine Leser daran teilhaben dürfen. Und meine Güte, Henry ist einfach das süßeste Kind der Welt, ernsthaft!
    Ganz liebe Grüße,
    Alexandra

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  8. eleonora

    So ein schöner Post! Man merkt einfach wie glücklich du bist! Bzw. ihr als ganze Familie Ich hoffe ich werde irgendwann auch so eine glückliche Familie haben!

    Liebe Grüße,
    Eleonora von from the outset // personal lifestyle blog

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